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Nachhaltige Bestattung: Ökologische Alternativen im Trend

Nachhaltige und ökologische Bestattungsformen voll im Trend!

Sterben gehört zum Leben. Das ist ein banaler Satz, den jeder und jede schon einmal gehört haben dürfte – und: eine unumstrittene Gewissheit. Vor allem aber eine Gewissheit, die nur allzu gern in unserer modernen westlichen Welt verdrängt, oder im wahrsten Sinne des Wortes totgeschwiegen wird. Man möchte das eigene Sterben möglichst weit von sich wegschieben. Sich Fragen zu stellen wie „Was passiert nach dem Tod mit meinem Körper?“ und nach Antworten für sich zu suchen, scheint für die wenigsten Lebenden eine attraktive Beschäftigung zu sein. Dabei wäre es eine durchaus sinnvolle! Nicht nur für sich selbst, sondern – und das ist in unseren Zeiten wichtiger denn je – auch im Hinblick auf den Umweltschutz. Der Klimawandel ist in vollem Gange, und selbst wenn es überraschend klingt, wir alle verursachen auch nach unserem Tod noch einen ökologischen Fußabdruck: nämlich bei unserer Bestattung. Eine Bestattung belastet die Umwelt in etwa so stark wie zwölf Tage Leben.

In diesem Artikel soll es deshalb darum gehen, warum nachhaltige Begräbnisse sich immer größerer Beliebtheit erfreuen, welche Möglichkeiten es gibt und wie wir die Zukunft der Öko-Bestattung im Sinne von uns Menschen UND der Natur gestalten können. Und wer weiß, vielleicht animiert es ja den ein oder anderen anschließend dazu, sich mit Neugier und Gelassenheit Gedanken über dieses Thema zu machen.

Eine nachhaltige Bestattung kann viel Freude bereiten

Wieso werden nachhaltige Bestattungen immer beliebter?

Umwelt, Klima, Nachhaltigkeit – diese Themen sind mitunter die derzeit drängendsten unserer Gesellschaft. Viele Menschen achten darauf, in ihrem Alltag umweltfreundlich zu handeln. Wer also schon zu Lebzeiten ein ökologisches Bewusstsein hat, für den gilt das normalerweise auch darüber hinaus. Warum sollte man, sofern es Möglichkeiten gibt, nach dem Tod aufhören, der Umwelt einen Gefallen zu tun?

Genau das ist der Grund, warum die Nachfrage nach innovativen Bestattungsarten wächst und nachhaltige Alternativen zunehmend beliebter werden. Doch welche Bestattungsart ist schlussendlich am wenigsten belastend für die Umwelt und worin liegt überhaupt der Unterschied zu herkömmlichen Bestattungsformen?

Nachhaltige Bestattungen werden immer beliebter
Nachhaltigkeit bei Erdbestattungen werden immer gefragter

Der Unterschied zwischen einer klassischen und einer umweltfreundlichen Beerdigung

Das Ende unseres Lebens bedeutet gleichzeitig den Anfang einer Litanei von organisatorischen Dingen, die damit verbunden sind. Die Hinterbliebenen von Verstorbenen stehen allzu oft vor vielen Fragen – es ist nur natürlich, dass man dann auf Bewährtes zurückgreift, gerade in Situationen, in denen man ohnehin traurig, hilflos und meist auch überfordert ist. Und dennoch lohnt es sich, das Bewährte vor dem Hintergrund sich wandelnder Lebens- und somit auch Todesumstände zu hinterfragen.

Bewährte Bestattungsarten – und sicherlich in Deutschland die bekanntesten – sind die Erdbestattung und die Feuerbestattung. Bei der klassischen Erdbestattung wird der Leichnam in einem Sarg auf dem Friedhof beigesetzt. Bei Feuerbestattungen wird beides in einem Krematorium verbrannt, die Urne wird im Anschluss überführt, erst dann erfolgt das Begräbnis.

Sowohl die Erdbestattung als auch die Feuerbestattung sind nicht besonders klimafreundlich. Eine Menge natürlicher Ressourcen werden für Transport und Herstellung verbraucht, durch Prothesen, Zahnfüllungen oder Sarglacke sickern Schadstoffe in den Boden und gelangen ins Grundwasser. Bei einer Kremierung entstehen Emissionen und je nach Material können auch durch Urnen umweltschädigende Stoffe in Böden und Grundwasser gelangen. Es ist daher naheliegend, dass „grüne“ Alternativen her müssen, wenn umweltbewusste Menschen auch nach ihrem Tod dem Planeten noch etwas Gutes tun wollen.

Im Vergleich zu anderen Ländern ist die Realisierung von nachhaltigen Begräbnissen in Deutschland relativ schwierig. Dennoch: Es gibt auch hier inzwischen verschiedene Verfahren, denn der Trend zur Öko-Bestattung setzt sich fort. Der grundlegendste Unterschied zum klassischen Begräbnis besteht darin, dass die Beisetzung dem Klima nicht schadet – im besten Fall gibt man der Umwelt mit dem eigenen Körper sogar noch etwas zurück als Teil im ewigen Kreislauf des Lebens.

Mittlerweile gibt es einige gute Ideen und auch schon Umsetzungen, wie man mit der Gestaltung der Bestattung seinen Beitrag dazu leisten kann, dass die Umwelt profitiert anstatt zu leiden. Das ist ein Prozess in jeder Hinsicht – aber ein durchweg positiver für alle Beteiligten.

Lesetipp: Erfahre alles zur professionellen Trauerbewältigung.

Der Umwelt zuliebe sind nachhaltige Bestattungen gefragt

Nachhaltige Bestattung – Ideen und Möglichkeiten

Orte, Materialien, Verfahren: Es gibt viele Stellschrauben, an denen man drehen kann, um Beerdigungen nachhaltig zu gestalten. In Ländern wie den USA und Großbritannien lassen lockerere Gesetze als hierzulande die grünen Beisetzungen zu – doch auch in Deutschland bewegt sich allmählich was.

Auswahl des Materials

Werfen wir zunächst wieder einen Blick auf die Erd- und die Feuerbestattung und damit auf die Frage Sarg oder Urne? Biologisch abbaubare Materialien sind die Antwort. Inzwischen werden zum Beispiel Särge hergestellt, die ohne schädlichen Lack auskommen oder gleich aus umweltfreundlichen Materialien wie Recycling-Pappe, Bambus oder Bananenblättern gefertigt werden, für die es keinen Lack braucht. Ebenso kann man auch das Innere des Sarges – wie Matratze und Kopfkissen – mit natürlichem Material füllen, das die Umwelt nicht belastet.

Was für Särge gilt, gilt auch für das Angebot an Urnen und Aschekapseln, die aus biologisch abbaubarem Material hergestellt werden. Darüber hinaus ist es möglich, auf eines von beidem gänzlich zu verzichten. Bei einer Feuerbestattung kommt jedoch hinzu, dass bei der Kremierung eine Menge Emissionen entstehen. Zwar sind immer mehr Krematorien bemüht, Ökostrom zu verwenden und die entstehende Abwärme effizient zu nutzen, beispielsweise für Fernheizwerke, dennoch ist die CO2-Bilanz keine gute. Es ist daher generell ratsam, den Energieverbrauch so gering wie möglich zu halten.

Nachhaltig bestattet werden - ein großer Wunsch

Bestattungsform

Jeder von uns hat die Möglichkeit, bereits im Voraus die Gestaltung der eigenen Beerdigung und deren Form festzulegen. So erspart man den Angehörigen später viele Entscheidungen. Um eine Entscheidung für das Ende vom eigenen Leben aber treffen zu können, braucht man Informationen über Alternativen, die zur Verfügung stehen. Wer sich also informiert und sich mit den verschiedenen Aspekten beschäftigt, kann guten Gewissens seinen Teil dazu beitragen, nicht zur Belastung für die Umwelt zu werden, sondern im besten Fall zur Bereicherung.

Im Einklang mit der Natur leben und sterben – unseren ökologischen Fußabdruck auf der Erde möglichst klein zu halten, das ist das Ziel vieler Menschen heutzutage. Die gute Nachricht ist: Neue Bestattungsarten erobern den Markt und lassen dies mehr und mehr zu – jede Form trägt auf ihre Art dazu bei, die Natur zu schonen.

Wald- und Baumbestattung

Schon seit einigen Jahren nehmen diese Formen der Beerdigung zu, denn sie sind für viele eine schöne Alternative zum klassischen Begräbnis. Im Wald wird die biologisch abbaubare Urne üblicherweise im Wurzelbereich von Bäumen beigesetzt, jedoch gibt es auch Begräbniswälder, die natürliche Grabstellen wie Sträucher oder Felsen anbieten. Grabsteine gibt es nicht – maximal kleine Namenstafeln aus Holz, die sich über die Jahre zersetzen.

Bei der Baumbestattung wird die Urne ebenfalls ins Wurzelwerk eines Baumes gelegt, an dem sich mehrere Grabplätze befinden können. Sie kann – und das unterscheidet sie von der Waldbestattung – sowohl in einem Friedwald als auch in einem Gebiet, das zum Ökosystem Wald gehört, als auch auf städtischen Friedhöfen erfolgen. Statt Namenstafeln oder Gedenksteinen gibt es lediglich eine Registrierung der Verstorbenen, sodass die Angehörigen den Ort jederzeit ausfindig machen können.

Natürlich geht auch diesen beiden Bestattungsformen eine Kremierung voraus, da darf man sich nichts vormachen. Aber: Man ist verpflichtet, eine umweltfreundliche Urne zu wählen, es darf kein Grabschmuck im Wald abgelegt werden und nichts, was dem natürlichen Kreislauf schaden könnte. Von Bayern über NRW bis nach Brandenburg – erfreulicherweise erstrecken sich Bestattungswälder inzwischen über das ganze Land.

Übrigens: Für die geplante Trauerfeier findest du bei uns garantiert den richtigen Trauerredner!

Die Bestattungsvarianten haben unterschiedliche Fußabdrücke
Nachhaltige Bestattung: Damit der letzte Fußabdruck CO2-neutral ist

Reerdigung

In aller Munde ist neuerdings die Reerdigung. Sie findet weder im Wald noch auf dem Wasser statt, es braucht keine Särge aus Holz und keine Urnen. Nein, mit der Reerdigung beschreiten wir einen ganz neuen Weg, der unseren ökologischen Fußabdruck die Beisetzung betreffend noch kleiner werden lässt. Was es für diese Methode braucht? Einen Sarg aus Edelstahl (auch „Kokon“ genannt), Blumen, Stroh, Mikroorganismen und 40 Tage Zeit. Der Leichnam wird in den Kokon gebettet und binnen weniger Tage zu Erde. Und das funktioniert so: Die Reerdigung stößt unter idealen Bedingungen den natürlichen Zersetzungsprozess an, denn Temperatur und Feuchtigkeit im Edelstahl-Sarg werden ständig kontrolliert und konstant gehalten. Der Körper des Verstorbenen wird sozusagen kompostiert – was bleibt, ist nährstoffreiche Erde, die dem Boden und somit unserer Umwelt etwas zurückgeben kann.

Alkalische Hydrolyse

In Deutschland ist sie noch Zukunftsmusik, die alkalische Hydrolyse. Dennoch existiert diese sehr spezielle Bestattungsform, bei der der Leichnam des Verstorbenen in einem Hochdruckbehälter von heißer Lauge zersetzt wird. Übrig bleiben anschließend nur Knochenteile und eine Flüssigkeit aus den Bestandteilen des Leichnams – man kann sie über den Abfluss entsorgen oder wieder als Dünger verwenden. Dieser Vorgang benötigt nur wenige Stunden, weshalb er als besonders nachhaltig gilt.

Grüne Linie: Seite an Seite mit der Natur
Grüne Linie: Seite an Seite mit der Natur

Die richtige Kleidung

Auch in puncto Sargwäsche können Umweltschutz und Nachhaltigkeit berücksichtigt werden. Stoff, in den der Körper gehüllt wird, sollte möglichst aus Naturfasern bestehen. Denn: Leinen- und Baumwollwäsche zum Beispiel wird innerhalb weniger Monate von der Natur abgebaut, während Kleidung aus Polyester über Jahrzehnte unverändert bleibt – es ist naheliegend, dass das dem umliegenden Erdreich schadet und natürliche Prozesse stört, wenn der Sarg sich zersetzt hat.

Auch beim Tod an die Umwelt denken

„Grünes“ Drumherum

Umweltfreundliches Material für Särge und Urnen, Reerdigung, Bestattungen im Wald – das sind viele Varianten, Nachhaltigkeit auch über den Tod hinaus zu leben. Doch tatsächlich, es gibt durchaus noch weitere Aspekte, die umweltschonendes Potenzial haben. Zum Beispiel ist es von Vorteil, wenn die Grabstätte gut erreichbar ist, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad. Ebenso wirkt es sich positiv auf die Ökobilanz aus, wenn regionale Dienstleister wie Steinmetz oder Florist gewählt werden, die kurze Transportwege haben.

Die Art der Grabpflege spielt auch eine Rolle: Wer rücksichtsvoll ist und den Umweltschutz im Sinn hat, wählt heimische Grabpflanzen, die robust sind und wenig Gießwasser brauchen – oder gleich den Friedwald, denn da übernimmt die Natur die Grabpflege. Last but not least kann man auch die Trauerfeier auf umweltfreundliche Art gestalten, indem man Einladungen aus FSC-zertifiziertem Papier verschickt, die Feier sowie das anschließende Kaffeetrinken an einem gut erreichbaren Friedhof oder anderen Ort stattfinden lässt und sich beim Blumenschmuck an der Jahreszeit orientiert.

Nachhaltigkeit spielt auch bei Bestattungen eine Rolle

Wo sind Naturbestattungen und innovative Methoden möglich?

Die relativ strengen und je nach Bundesland unterschiedlichen Bestimmungen erschweren innovative Bestattungskonzepte in Deutschland. Ergo muss man sich grundsätzlich an dem Ort orientieren, an dem die Beisetzung stattfinden soll. Die hierzulande flächendeckend bestehende Friedhofspflicht verbietet es, Urnen beispielsweise mit nach Hause zu nehmen, aber es herrschen noch viele andere Regularien rund um das Thema Beerdigung.

Was darf ich wo?

Das Konzept Waldbestattung gibt es seit 2001, diese Art der Beerdigung ist in der gesamten Republik auf entsprechend ausgewiesenen Waldfriedhöfen möglich. Diese Friedhöfe sind auch bekannt als Friedwald, Ruheforst oder Urnenwald. Bestattungen auf See sind seit 1934 in Deutschland erlaubt, dürfen aber keinesfalls in stehenden Gewässern, sondern nur im Meer durchgeführt werden. Die Reerdigung ist derzeit lediglich in Schleswig-Holstein zugelassen, befindet sich aber in der Prüfung. Die alkalische Hydrolyse darf man aktuell nirgendwo in Deutschland anwenden.

Unser Blogartikel Der Waldfriedhof Im Mühlviertel – Ein Idyllischer Ort für die letzte Ruhe könnte Dich auch interessieren.

Bestattungen am Wasser: Ursprünglich eine Tradition einzig bei jenen, die zur See gefahren sind
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Ausblick – die Zukunft der ökologischen Bestattung

Nachhaltigkeit und umweltbewusstes Handeln gehören zu einem verantwortungsvollen Leben unabdingbar dazu. Wer also verantwortungsvoll lebt, der will und soll die Wahl haben, unserer Erde nach dem Tod so wenig Schaden wie möglich zuzufügen.

Bestattungskultur im Wandel – hier nachlesen

Immer mehr Menschen ist es wichtig, unseren Planeten zu schützen, weshalb auch die Öko-Bestattung meines Erachtens auf wachsende Zustimmung treffen wird – sofern bestehende Bestimmungen dies erlauben. Diesbezüglich ist noch Luft nach oben, gerade was die verschiedenen Methoden betrifft, die weder Erd- noch Feuerbestattung erfordern.

Doch die Marschrichtung ist klar und der Anfang ist gemacht: Jeder und jede von uns kann seinen bzw. ihren Teil dazu beitragen, mit der eigenen Bestattung ein grünes Zeichen zu setzen und andere damit zu inspirieren. Von der Wahl der Materialien über Ort und Art der Bestattung bis zur Trauerfeier – wir haben es in der Hand.

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